Die Treppe (Deutschland 2005, Dennis Knickel)
„Die Treppe“. Ganz schlicht ist der Titel des Amateurkurzfilms des jungen Regisseurs Dennis Knickel und auch recht schlicht und einfach ist die Story, die sich Knickel in einem Zug erträumt hat, doch schlicht ist eine Bezeichnung, die auf den Film im gesamten überhaupt nicht zutrifft.
Der Protagonist des Films legt sich bei einer Verkehrskontrolle mit einem Polizisten an. Die drei Bier seien für ihn doch gar nichts und aggressiv sei er überhaupt nicht. Plötzlich kommt ein LKW vorbei und erfasst den Polizisten. Nun hat unser Protagonist ein Problem, denn der Polizist hat ihn schon vorher verhaftet und er nun eine Leiche am Handgelenk. Szenenwechsel. Der Protagonist müht sich mit der Leiche am Handgelenk eine Treppe im Innern eines Hauses nach oben. Eine Tür öffnet sich, seine Freundin steht vor ihm, natürlich nicht gerade begeistert von dem Anblick, der sich ihr da bietet. Er kann kaum erklären, da tritt ihm eine zweite Gestalt aus der Wohnung entgegen. Ein Kommissar der Kriminalpolizei, der glaubt einen Mörder vor sich zu haben.
So fängt „Die Treppe“, der von da an in diesem Treppenhaus spielt, an. Ausgehend von dieser mehr als absurden Ausgangsituation hat Regisseur und Autor Knickel ein feines Stück Kurzfilm ersonnen. Sicher bleibt die eigentliche Geschichte, wie eingangs schon gesagt, eher schlicht, das mindert den Filmgenuss aber gar nicht. Denn es geht hier weniger darum eine Geschichte zu erzählen, als wunderbaren schwarzen Humor zu bieten. Die Ereignisse rund um den vermeintlichen Mörder im Treppenhaus überschlagen sich nämlich recht schnell und es bleibt nicht bei einer Leiche. Das ganze wird so schön überdreht und unglaubwürdig erzählt, dass es selbst dem strengsten Moralapostel schwer fallen dürfte, zu sagen, warum man hier nicht lachen darf. Quentin Tarantino würde wohl sagen, dass dieser Film in der Film-Film-Welt spielt.
Der schwarze Humor und die Ironie, die immer wieder auftauchen sind die großen Stärken des Films. Dabei überrascht vor allem die Professionalität der Dialoge für eine Amateurfilmproduktion. Sicher nicht jeder Satz sitzt, aber auch in den Dialogen blitzt immer wieder gekonnter und humorvoller Witz („Ich häng an Dir“) durch. Der setzt sich dann auch im Abspann fort, den man nicht an sich vorbeiziehen, sondern auch lesen sollte.
Allgemein überrascht die Professionalität der Produktion. Knickel hat Theaterdarsteller aus seiner Heimat für das Projekt gewinnen können. So gibt es größtenteils überzeugende Schauspielerleistung zu sehen. Auch bei der übrigen Produktion wird gute Qualität abgeliefert. Die Effekte können sich sehen lassen. Kameraführung und Musikauswahl sind gut.
Aus einer einfachen Idee gelang es einen feinen Kurzfilm mit viel schwarzem Humor zu machen, dessen Anschauen nachdrücklich weiter empfohlen werden kann. Es bleibt nur zu hoffen, dass Jungregisseur Dennis Knickel den mit der ersten Produktion eingeschlagenen Weg fortsetzt. Denn in den 16 Minuten Film zeigt sich viel Talent, bei dem es schade wäre, wenn es nicht weiter genutzt werden würde…
(8/10)
Der Protagonist des Films legt sich bei einer Verkehrskontrolle mit einem Polizisten an. Die drei Bier seien für ihn doch gar nichts und aggressiv sei er überhaupt nicht. Plötzlich kommt ein LKW vorbei und erfasst den Polizisten. Nun hat unser Protagonist ein Problem, denn der Polizist hat ihn schon vorher verhaftet und er nun eine Leiche am Handgelenk. Szenenwechsel. Der Protagonist müht sich mit der Leiche am Handgelenk eine Treppe im Innern eines Hauses nach oben. Eine Tür öffnet sich, seine Freundin steht vor ihm, natürlich nicht gerade begeistert von dem Anblick, der sich ihr da bietet. Er kann kaum erklären, da tritt ihm eine zweite Gestalt aus der Wohnung entgegen. Ein Kommissar der Kriminalpolizei, der glaubt einen Mörder vor sich zu haben.
So fängt „Die Treppe“, der von da an in diesem Treppenhaus spielt, an. Ausgehend von dieser mehr als absurden Ausgangsituation hat Regisseur und Autor Knickel ein feines Stück Kurzfilm ersonnen. Sicher bleibt die eigentliche Geschichte, wie eingangs schon gesagt, eher schlicht, das mindert den Filmgenuss aber gar nicht. Denn es geht hier weniger darum eine Geschichte zu erzählen, als wunderbaren schwarzen Humor zu bieten. Die Ereignisse rund um den vermeintlichen Mörder im Treppenhaus überschlagen sich nämlich recht schnell und es bleibt nicht bei einer Leiche. Das ganze wird so schön überdreht und unglaubwürdig erzählt, dass es selbst dem strengsten Moralapostel schwer fallen dürfte, zu sagen, warum man hier nicht lachen darf. Quentin Tarantino würde wohl sagen, dass dieser Film in der Film-Film-Welt spielt.
Der schwarze Humor und die Ironie, die immer wieder auftauchen sind die großen Stärken des Films. Dabei überrascht vor allem die Professionalität der Dialoge für eine Amateurfilmproduktion. Sicher nicht jeder Satz sitzt, aber auch in den Dialogen blitzt immer wieder gekonnter und humorvoller Witz („Ich häng an Dir“) durch. Der setzt sich dann auch im Abspann fort, den man nicht an sich vorbeiziehen, sondern auch lesen sollte.
Allgemein überrascht die Professionalität der Produktion. Knickel hat Theaterdarsteller aus seiner Heimat für das Projekt gewinnen können. So gibt es größtenteils überzeugende Schauspielerleistung zu sehen. Auch bei der übrigen Produktion wird gute Qualität abgeliefert. Die Effekte können sich sehen lassen. Kameraführung und Musikauswahl sind gut.
Aus einer einfachen Idee gelang es einen feinen Kurzfilm mit viel schwarzem Humor zu machen, dessen Anschauen nachdrücklich weiter empfohlen werden kann. Es bleibt nur zu hoffen, dass Jungregisseur Dennis Knickel den mit der ersten Produktion eingeschlagenen Weg fortsetzt. Denn in den 16 Minuten Film zeigt sich viel Talent, bei dem es schade wäre, wenn es nicht weiter genutzt werden würde…
(8/10)
Kazushi - 19. Feb, 17:39
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