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Sonntag, 12. Februar 2006

Filmkritik: Et kütt wie et kütt (Deutschland 2002, Jakob Ziemnicki)

Im Film Et kütt wie et kütt, auf Hochdeutsch „es kommt wie es kommt“, stehen die beiden Gangsterbosse Calli (Alexander May) und Bomber (Hans Martin Stier), der sich so nennen lässt, weil er mit richtigem Namen „Gerd Müller“ heißt, im Mittelpunkt. Calli kontrolliert Düsseldorf, Bomber kontrolliert Köln und eigentlich sind sie Feinde, die sich darum streiten, wer das zwischen beiden Orten liegende Kaff Dormagen kontrollieren darf. Doch jetzt müssen die beiden zusammenarbeiten, denn ihre Söhne sind schwul und haben eine Beziehung miteinander. Für Calli und Bomber ist klar: Das muss gestoppt werden. Ob Stripperinnen, ein Exorzist oder ein Arzt, nichts wird unversucht gelassen, die beiden Söhne wieder aufs richtige Ufer zurückzuführen. Doch Bomber hat noch ein anderes Problem: Seine siebzehnjährige Tochter Lucille (Anne Sarah Hartung) will so schnell wie möglich Sex, egal mit wem, am liebsten aber mit TV-Seelsorger Arthur (Bastian Pastewka).

Daraus ergeben sich natürlich zahlreiche brisante Komplikationen, die dem Zuschauer recht vergnügliche fünfundzwanzig Minuten bescheren. Vor allem Bastian Pastewka - wenn man einen Darsteller aus dem exzellenten Ensemble herausheben will - liefert als TV-Seelsorger eine brillante Performance ab und sorgt für einige urkomische Szenen. Regisseur Jakob Ziemnicki orientiert sich zwar - auch vom Look - sehr an Guy Ritchie, wie er im Audiokommentar auch selbst zugibt, doch das macht überhaupt nichts. Er schafft es nämlich ähnlich skurrile Personen aufeinander treffen zu lassen und so Humor zu erzeugen, der nicht erzwungen wirkt. Kleinere Schwächen hat der Film aus dem Jahr 2002 aber auch. Teilweise wirkt die Geschichte zu überfrachtet und der Stil etwas zu überdreht. Das sind aber nur geringe Mängel, die das Vergnügen kaum mindern.


Der Film wurde auf der DVD Gangster und Fußball von KurtsFilme veröffentlicht. Auf dieser befinden sich noch zahlreiche interessante Extras zu Et kütt wie et kütt. Bastian Pastewka und Regisseur Jakob Ziemnicki erklären im Audiokommentar, einem Interview und einem Making Of noch sehr viel interessante Details zur Entstehung des Films, zu den Dreharbeiten und noch ein paar Hintergrundinformationen und lustige Anekdoten. Pastewka ist am Anfang des Audiokommentars zwar etwas zu überdreht, aber das legt sich sehr schnell. Das ist aber noch nicht alles, was die Jungs von KurtsFilme auf die DVD gepresst haben. Eine humorige Rede von Bastian Pastewka, die es nur in kleinen Teilen in den fertigen Film geschafft hat, gibt es als Deleted Scene komplett auf der DVD. Eine weitere Deleted Scence erzählt die Legende des Fußballspielers Steiner, die im Film auch kurz vorkommt, die aber noch etwas länger gedreht wurde. Auch ein alternatives Ende befindet sich auf der DVD. Hier kommt es noch zu einer Massenschlägerei, wobei man aber sagen muss, dass das Original-Ende deutlich besser und amüsanter ist.

Links:
Offizielle Homepage zum Film
Trailer (Quicktime)
DVD bei Amazon


Die Kritik ist im westenlichen identisch mit dem entsprechenden Teilbereich der DVD-Kritik bei Home Cine Kongenial!

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