generiert von Sloganizer

Kritiken

Samstag, 18. Februar 2006

Ebene 9 (Deutschland 2000, Maren Ade)

Für ihren Kurzfilm Ebene 9 hat die Regisseurin Maren Ade zwei der besten deutschen Schauspieler gewinnen können. Frank Giering und Laura Tonke spielen zwei junge Menschen, die sich in einer Disco begegnen. Sie kennen sich von früher, waren mit 14 Jahren ein Paar, sie trennte sich, er zog schließlich weg, sie verloren sich aus den Augen. Nun flammt die Liebe neu auf. Gemeinsam verlässt man die Disco, steigt in ein dunkles verlassenes Parkhaus ein. Plötzlich wird er zudringlicher, verhält sich merkwürdig und sie bekommt es mit der Angst zu tun...

Nach dem kurzen Prolog kommt Maren Ade schnell zur Sache. Im Parkhaus bekommt sie es schnell mit der Angst zu tun. Wer ist er, der sich schon damals, vor vielen Jahren, als von ihr bessessen gezeigt hat, heute? Was will er? Ist er ein Psychopath? Spielt er nur mit ihr das alte Spiel aus der Jugend? Oder spricht aus ihm die verzweifelte, einst zurückgewiesene Liebe? Maren Ade lässt auch den Zuschauer im Unklaren, was die Spannugn erhöht. Sie macht sich das Setting des dunklen, völlig leeren Parkhaus zunutze, und erzeugt so eine unglaubliche Spannung. Und dann? Die Spannung entlädt sich nicht. Der große Knall auf den Zuschauer hofft, entpuppt sich als kleiner Puff. Das enttäuscht im ersten Moment und lässt einen etwas unbefriedigend zurück.

Nichtdestotrotz ein sehenswerter Kurzfilm, der vor allem auch formal überzeugt und - wie zu erwarten war - starke Schauspielerleistungen bietet.

Der Film befindet sich auf der DVD von Deep in the woods und stellt den schwachen französischen Horrorflilm eindeutig in den Schatten.

goldstar goldstar goldstar goldstar goldstar goldstar greystar greystar greystar greystar

Sonntag, 12. Februar 2006

Filmkritik: Et kütt wie et kütt (Deutschland 2002, Jakob Ziemnicki)

Im Film Et kütt wie et kütt, auf Hochdeutsch „es kommt wie es kommt“, stehen die beiden Gangsterbosse Calli (Alexander May) und Bomber (Hans Martin Stier), der sich so nennen lässt, weil er mit richtigem Namen „Gerd Müller“ heißt, im Mittelpunkt. Calli kontrolliert Düsseldorf, Bomber kontrolliert Köln und eigentlich sind sie Feinde, die sich darum streiten, wer das zwischen beiden Orten liegende Kaff Dormagen kontrollieren darf. Doch jetzt müssen die beiden zusammenarbeiten, denn ihre Söhne sind schwul und haben eine Beziehung miteinander. Für Calli und Bomber ist klar: Das muss gestoppt werden. Ob Stripperinnen, ein Exorzist oder ein Arzt, nichts wird unversucht gelassen, die beiden Söhne wieder aufs richtige Ufer zurückzuführen. Doch Bomber hat noch ein anderes Problem: Seine siebzehnjährige Tochter Lucille (Anne Sarah Hartung) will so schnell wie möglich Sex, egal mit wem, am liebsten aber mit TV-Seelsorger Arthur (Bastian Pastewka).

Daraus ergeben sich natürlich zahlreiche brisante Komplikationen, die dem Zuschauer recht vergnügliche fünfundzwanzig Minuten bescheren. Vor allem Bastian Pastewka - wenn man einen Darsteller aus dem exzellenten Ensemble herausheben will - liefert als TV-Seelsorger eine brillante Performance ab und sorgt für einige urkomische Szenen. Regisseur Jakob Ziemnicki orientiert sich zwar - auch vom Look - sehr an Guy Ritchie, wie er im Audiokommentar auch selbst zugibt, doch das macht überhaupt nichts. Er schafft es nämlich ähnlich skurrile Personen aufeinander treffen zu lassen und so Humor zu erzeugen, der nicht erzwungen wirkt. Kleinere Schwächen hat der Film aus dem Jahr 2002 aber auch. Teilweise wirkt die Geschichte zu überfrachtet und der Stil etwas zu überdreht. Das sind aber nur geringe Mängel, die das Vergnügen kaum mindern.


Der Film wurde auf der DVD Gangster und Fußball von KurtsFilme veröffentlicht. Auf dieser befinden sich noch zahlreiche interessante Extras zu Et kütt wie et kütt. Bastian Pastewka und Regisseur Jakob Ziemnicki erklären im Audiokommentar, einem Interview und einem Making Of noch sehr viel interessante Details zur Entstehung des Films, zu den Dreharbeiten und noch ein paar Hintergrundinformationen und lustige Anekdoten. Pastewka ist am Anfang des Audiokommentars zwar etwas zu überdreht, aber das legt sich sehr schnell. Das ist aber noch nicht alles, was die Jungs von KurtsFilme auf die DVD gepresst haben. Eine humorige Rede von Bastian Pastewka, die es nur in kleinen Teilen in den fertigen Film geschafft hat, gibt es als Deleted Scene komplett auf der DVD. Eine weitere Deleted Scence erzählt die Legende des Fußballspielers Steiner, die im Film auch kurz vorkommt, die aber noch etwas länger gedreht wurde. Auch ein alternatives Ende befindet sich auf der DVD. Hier kommt es noch zu einer Massenschlägerei, wobei man aber sagen muss, dass das Original-Ende deutlich besser und amüsanter ist.

Links:
Offizielle Homepage zum Film
Trailer (Quicktime)
DVD bei Amazon


Die Kritik ist im westenlichen identisch mit dem entsprechenden Teilbereich der DVD-Kritik bei Home Cine Kongenial!

Samstag, 11. Februar 2006

DVD-Kritik: KurtsFilme - Gangster & Fußball

Der Kurzfilm steht in Deutschland völlig im Schatten des großen Bruders „Spielfilm“. Das ist schade, denn ein großer Teil der Regisseure hat immerhin mit Kurzfilmen angefangen, viele Regisseure drehen hin und wieder mal einen solchen, doch viel zu selten schaffen sie es ins Bewusstsein der Öffentlichkeit vorzudringen. Manchmal kommt der eine als Vorfilm vor einem Kinofilm oder der andere als Extra auf eine DVD und so bekommen ihn doch ein paar Leute zu Gesicht. Oder wenn mal ein deutscher Kurzfilm für den Oscar nominiert ist, wie im Jahr 2004 mit Florian Baxmeyers „Die rote Jacke“, wird für ein paar Tage verstärkt über das Genre geredet, aber einen Großteil der Zeit fristet diese Sparte leider ein trauriges Schattendasein.

Der Grund dafür ist aber sicherlich weniger mangelnde Akzeptanz des Publikums gegenüber dem Genre, sondern einfach die eingeschränkte Möglichkeit an gute Kurzfilme heran zu kommen. Gelegentlich laufen einmal welche in den dritten Programmen, viele Filmfestivals haben Kurzfilmsparten (und es gibt sogar eigene Kurzfilmfestivals) und dann wandert der ein oder andere auch mal auf eine DVD, aber viel ist das alles nicht.

Deshalb hat sich im Sommer 2004 in Berlin das Label „KurtsFilme“ gegründet. Ziel ist es dem Zuschauer in einem günstigen Preissegment den Zugang zu Kurzfilmen zu ermöglichen, was sicherlich auch dem einen oder anderen Jungregisseur nutzen wird, dessen Werk dann mehr Aufmerksamkeit bekommt.


Im September 2004 erschien nun die erste DVD aus diesem ehrgeizigen Projekt. „Gangster & Fußball“ lautet der Titel, der schon verraten dürfte, um was es sich bei den insgesamt drei Filmen hauptsächlich dreht: Um Gangster und um Fußball. Mehr lesen

Archiv

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6641 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 25. Nov, 17:23

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this topic

twoday.net AGB


Blog Intern
Cartoons
DVD
Frühwerke bekannter Regisseure
Internet
Kino
Klassiker
Kritiken
Off Topic
Oscars 2007
Preise
TV
Videotheke - Das Video Blog
warum dieses blog
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren